Teuerstes Projekt für die Stadt

Neubau der Sporthalle Nellingen startet – 950 Zuschauerplätze maximal – Für Leistungs- und Schulsport

Für die Stadt Ostfildern startet mit dem Neubau der Sporthalle in Nellingen die größte Investition der Stadtgeschichte. Für 12,65 Millionen Euro baut Ostfildern eine Sporthalle für Schul- und Leistungssport, die die Sporthalle 1 ersetzt. Ab Dezember soll das Baufeld freigemacht werden.

In der vergangenen Woche hat der Gemeinderat Ostfildern einen Knopf an die Sache gemacht: Er stimmte einstimmig   dafür, den Stuttgarter Bauunternehmer Rommel und die Zoll Architekten aus Stuttgart mit dem Bau der Halle zu beauftragen. Damit setzten die Gemeinderäte auch den Schlusspunkt unter    gut zehn Jahre andauernde Planungen.

Die neue Halle, die im Dezember 2022 fertig sein soll, wird neben dem Anlagensee errichtet. Der zweigeschossige barrierefreie Bau wird sowohl leistungs- als auch schulsporttauglich geplant.   950 Zuschauerplätze sind vorgesehen, aufgeteilt  auf 750 Sitzplätze auf einer Tribüne und einer bei Bedarf aufgebauten Teleskoptribüne sowie weiteren 200 Stehplätzen. Die  Halle  ist dreigeteilt, es gibt einen teilbaren Multifunktionsraum mit Anbindung an eine der beiden Theken, der auch als sogenannter VIP-Raum genutzt werden kann.

Ein zusätzlicher Raum ist als Besprechungs- und Dopingkontrollraum ausgewiesen. Dieser innovative Raum kann dann außerhalb des Leistungssportbetriebs  vom Schulsport genutzt werden – als Theorieraum für Lehrer und Schüler beim Sport-Abitur beispielsweise. „Die Baumaterialien sind Holz, Beton, Sichtbeton und Linoleum“, erklärt Peter Heinzmann,  der Leiter der Abteilung Technisches Gebäudemanagement im Fachbereich 4 der Stadtverwaltung (Bauen, Immobilien). Eine blendfreie helle Außenfassade werde überdies viel Licht ins Innere fluten lassen. Technisch ist die Halle auf Energieersparnis konzipiert. Das Dach wird mit Fotovoltaik ausgestattet. Vier Lüftungsanlagen sorgen für Frischluft. Mehrere Heiztechniken wärmen das Gebäude: Es werden klassische Heizkörper sowie Fußbodenheizungen und auch Deckenstrahlplatten verbaut.

„Das Gebäude ist nahezu CO2-neutral“, erklärt Heinzmann. „Energetisch eine gute Halle.“

Ein Übriges tut die Anbindung an die Nahwärmeversorgung des  Hallenbads Nellingen. Die Fotovoltaik-Anlage wird künftig  in Kooperation mit der Bürgerenergie betrieben –  wie bei der Grundschule in Ruit. Die gute energetische Bilanz war denn auch ausschlaggebend für die günstigen Konditionen bei der KfW-Bank. „Wir bekommen einen Kredit zu 0,01 Prozent Zinsen“, sagt Oberbürgermeister Christof Bolay.  Noch besser wäre es, würden   Fördergelder aus dem Bundestopf fließen. Dafür habe sich die Stadt nun zum dritten Mal beworben, sagt Bolay. Das erste Mal vor fünf Jahren erhielt die Stadt Esslingen die Fördersumme für den Sportpark Weil. Beim zweiten Versuch flossen die Gelder nach Filderstadt. Große Chancen auf  Förderung sieht Bolay auch jetzt nicht. Das Projekt sei aber nicht mehr aufschiebbar, da die alte Sporthalle 1  aufgrund ihrer Mängel nicht mehr lange betrieben werden könne.

Mit den Baunebenkosten und dem Abbruch der alten Sporthalle rechnet Bolay mit insgesamt 14 Millionen Euro.  bob / Foto: Visualisierung Reinraum


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