Die Sporthalle in Baltmannsweiler bekommt nach 40 Jahren unter anderem ein neues Dach und neue Gebäudetechnik

Das Sportzentrum in Baltmannsweiler hat mittlerweile 40 Jahre auf dem Buckel. Die Sporthalle ist, bis auf ein paar kleinere Renovierungen, noch im ursprünglichen Zustand. Jetzt wird sie umfassend saniert: Ein neues Dach, neue Gebäudetechnik und eine Fotovoltaikanlage stehen ebenso auf dem Programm wie der Hallenboden, die Sanitäranlagen und die Umkleiden. Die Kosten liegen nach aktuellem Stand bei gut 3,2 Millionen Euro. Davon abziehen kann die Gemeinde Fördermittel, die sich insgesamt auf rund 850 000 Euro belaufen.
Punktuell wurde an der Halle in den vergangenen Jahrzehnten immer mal wieder etwas ausgebessert. Das betrifft Teile des Bodens oder die Beleuchtung, die auf LED umgestellt wurde. Der Rest ist noch im Zustand der 80er-Jahre.
Hinzu kommen große Probleme mit dem Sheddach, das Undichtigkeiten aufweist. Die sind am Blechdach mit seinen zahlreichen Anschlusspunkten nicht leicht auszumachen und auch nicht leicht zu reparieren; bisher wurden lediglich immer wieder einzelne Stellen geflickt. Nun kommt das Sheddach runter, die ganze Konstruktion mit ihren Oberlichtern wird durch ein Flachdach mit ganz leichter Neigung ersetzt. Dafür braucht es auch eine neue Unterkonstruktion aus Holzbalken.
Auf dem Dach ist eine Fotovoltaikanlage geplant, die vor allem für den Eigenbedarf der Sporthalle Strom produzieren soll, beispielsweise für die Beleuchtung und die Wärmepumpe. Diese sorgt mittels Deckenstrahlplatten für Heizung oder Kühlung. „Da lassen Sie im Winter warmes Wasser durchlaufen, im Sommer kann sie mit kaltem Wasser auch kühlen“, erklärt Ortsbaumeister Marlon Bier. Mit einer Klimaanlage sei der Kühleffekt zwar nicht vergleichbar, aber ein paar Grad weniger bringe er schon. Die bisherige Fußbodenheizung wird außer Betrieb genommen. Die Wärmepumpe heizt zudem über Durchlauferhitzer in Frischwasserstationen das Duschwasser auf. Mit der dezentralen Warmwasserbereitung kann man die Gefahr von Legionellen minimieren.
Für die neue Gebäudetechnik, also Wärmepumpe und Fotovoltaik, rechnet die Gemeinde mit einer Förderung in Höhe von 426 000 Euro. Aus der Sportstättenförderung des Landes sind ihr 420 000 Euro bereits sicher. Die Halle ist seit Mitte September geschlossen, derzeit wird sie leer geräumt und die Ausstattung wird demontiert. Der sichtbare Baubeginn am Dach mit Kran und Gerüst ist für Mitte Oktober vorgesehen.
Nutzer der Sporthalle waren bisher die beiden Grundschulen, der Turn- und Sportverein mit seinen verschiedenen Abteilungen und auch Kindertageseinrichtungen. Sie wurden auf andere Hallen und Räume in der Gemeinde verteilt und müssen sich dort coronakonform arrangieren. Etwas eingeschränkt sei man dadurch schon, aber irgendwie seien alle untergekommen, sagt der Ortsbaumeister – und „in einem Jahr ist das alles vorbei“: Ende 2021 soll die Sanierung abgeschlossen sein.
Die Schulen „machen teilweise Sportunterricht draußen“, so Bier. Dafür habe man ihnen Container aufgestellt, in denen sie die erforderlichen Materialien lagern können. Zum anderen Teil seien sie in der Sporthalle in Aichwald untergekommen, wohin die Kinder mit dem Bus gefahren werden. So wird die Zeit der Sporthallensanierung überbrückt. Ohnehin außen vor bleibt das Vereinsheim mit Gaststätte. Es ist im Besitz des TSV Baltmannsweiler und steht nicht zur Sanierung an. aia / Foto: ch