Podium Festival besteht seit zehn Jahren – Überregionale Bedeutung – Themen Beethoven und Europa

Bereits der Auftakt im Jugendhaus Komma in Esslingen am Donnerstag, 2. Mai,19.30 Uhr, soll mit Werken von modernem Minimalismus bis klassischer Kammermusik, von elektro-akustischer Musik bis zu zarten Klavierstücken einen Vorgeschmack auf die Vielfalt des elften Podium Festivals geben. Bis zum 11. Mai läuft das Podium Festival mit weiteren 17 Konzerten in elf ausgewählten Locations.
Das Programm spannt einen weiten Bogen von einer Kombination von Bach-Kantaten und Musik aus dem Weltall über einen musikalisch-literarischen Abend „Ode an Europa“ bis hin zum außergewöhnlich inszenierten Abschlusskonzert in der Esslinger Bechtle-Druckerei.
Künstler aus der ganzen Welt
An den rund 20 Veranstaltungen und Performances wirken mehr als 70 Künstler und Künstlerinnen mit – sie kommen letztlich aus der ganzen Welt, meist jedoch aus Europa. Klassik neu denken, Raum und Zeit für außergewöhnliche Projekte schaffen, neue Konzertformate entwickeln – mit diesen Zielen ist Podium vor zehn Jahren angetreten. „Das erste Festival unter dem Motto ‚Musik, wie sie will’ war klein, irgendwie hemdsärmelig und es hatte einen eher studentischen Charakter“, blickt Podium-Geschäftsführer Steven Walter auf die erste Veranstaltung im Jahr 2009 zurück, die er damals mit seinem Kollegen Minh Schumacher aus der Taufe gehoben hatte.
Dynamische Entwicklung
Das Podium habe über die Jahre eine dynamische Entwicklung genommen. „Es ist kein zeitlich begrenztes Festival mehr, sondern vielmehr ein Produktionszentrum, eine Art Showcase für außergewöhnliche musikalische und multimediale Projekte, die in Esslingen vorgestellt werden und das ganze Jahr über auf Tournee sind“, erklärt Walter. Zu der Etablierung von Professionalisierung beim Podium Festival trägt auch die Entwicklung eines stabilen Netzwerks bei. So entstanden und entstehen Co-Produktionen mit renommierten Partnern aus der europäischen Musikfestivalszene. Das große, über drei Jahre angelegte Fellowship-Projekt #bebeethoven führt zwölf internationale, finanziell unterstützte Künstler ins Podium. Das bringt, wie Walter sagt, „Hochkarätiges“ und „work in progress“ ins Programm. Dazu komme das Rahmenprogramm des Festivals, das sich in zahlreichen Zusatzveranstaltungen wie Workshops und Mitmachangeboten für Kinder und Jugendliche darstellt. Der Podium-Etat kommt über private Spenden und Förderungen von Stadt, Land und Bund zusammen.
Geblieben ist jedoch die Kernidee: kreativer Umgang mit zeitgenössischer Musik. Auf besondere Formate können sich Podium-Besucher auch dieses Mal einstellen. So gibt es beispielsweise Bachs Johannespassion in einer Bearbeitung für Cembalo, Schlagwerk und einen Sänger, mit Chorälen zum Mitsingen oder Verdis Oper „La Bohème“ in einer Bearbeitung für Klavier und Violine; es gibt auch eine Vielzahl Erstaufführungen wie Beyoncés Pop-Album „Lemonade“ in einer eigenen Version für klassische Instrumente.
Thema Europa
Auch Aktuelles und gesellschaftlich Relevantes haben die Programmmacher aufgegriffen. „Zusammen! Halt!“ am Sonntag, 11 Uhr, am Rathausplatz und in der Webergasse stellt den Dialog aus Kunst und Musik als Klammer für das gesellschaftliche Miteinander vor. Politisch wird auch die „Ode an Europa“ am Donnerstag, 9. Mai, 19.30 Uhr, in der WLB. bob / Foto: bul
Info: Programm und Tickets gibt es unter www.podium-esslingen.de