Der VfB Reichenbach hat an mehreren Baustellen gearbeitet – Jetzt sind auch die Kabinen fertig

Am 20. Oktober will der VfB Reichenbach seinen neuen Kabinentrakt einweihen. Wenn dann alles fertig ist, liegen knapp zwei Jahre Bauzeit hinter dem Verein, Verzögerungen und Überraschungen inklusive.
Ihr Vereinsheim haben die Reichenbacher Fußballer bereits im vergangenen Jahr renoviert und umgebaut. Das Vorstandszimmer wurde vergrößert, ein zusätzlicher Schulungsraum eingerichtet – was der Landessportbund bezuschusste –, die Toilettenanlage wurde erneuert. Undichte Stellen an einem Flachdach, die während der Bauzeit entdeckt wurden, verursachten zusätzliche Kosten. Gleichzeitig ist die Gaststätte vom Kühlraum bis zur Terrasse komplett neu ausgestattet worden. Sie ist seit Ende November 2018 mit neuem Pächter unter dem Namen „Il Boschetto am Schlatsee“ wieder in Betrieb. Der Umbau von Vereinsheim und Gaststätte sei „ureigene Aufgabe“ des VfB gewesen, sagt Thomas Rattay, der Geschäftsführer des VfB. Der Verein nahm dafür Kredite in Höhe von rund 600 000 Euro auf.
Der Kabinentrakt des VfB hätte eigentlich gleichzeitig mit den anderen Arbeiten neu gebaut werden und bereits vergangenen Herbst wieder nutzbar sein sollen. Das klappte allerdings nicht, denn dafür brauchte der Verein eine Baugenehmigung vom Landratsamt, die auf sich warten ließ: Sie kam erst Mitte Juli 2018. Das brachte nicht nur den Zeitplan, sondern auch die Kostenkalkulation durcheinander, denn im vergangenen Jahr sind die Baupreise geradezu explodiert. Getroffen hat das die Gemeinde Reichenbach, die den Löwenanteil der Kosten für die neuen Kabinen trägt. Statt der zunächst kalkulierten 415 000 Euro musste sie schließlich 870 000 Euro investieren.
Man sei sehr dankbar, dass „die Gemeinde uns nicht im Regen hat stehen lassen “, sagt Rattay. Im Bemühen, die Kosten zu drücken, wurde unter anderem der geplante Aufzug als barrierefreier Zugang vom Stadion zur Vereinsgaststätte zurückgestellt – ob er aktuell noch gebaut wird, hängt von der Schlussrechnung ab.
Die anderen Teile der Planung waren dagegen zwingend nötig. Die alten Kabinen aus den 60er-Jahren, immer nur oberflächlich renoviert, waren zu klein und feucht. Sie wurden abgebrochen und durch Hinzunahme der Fläche der nicht mehr genutzten Kegelbahnen vergrößert. Jetzt gibt es vier Mannschaftsumkleiden, jeweils mit eigenem Duschraum. Gebaut wurden auch barrierefreie WC und Duschen – das sei Vorschrift bei öffentlichen Gebäuden, erklärt Rattay –, eine separate Schiedsrichter-Kabine und ein Raum für Sanitäter. Zum Schluss kam die Fertigstellung der Duschen ins Stocken, weil es derzeit unglaublich schwierig sei, Handwerker zu bekommen, berichtet der Geschäftsführer. Aber bis zum großen Spieltag der Bambini, Knirpse und F-Junioren am 28. September werden zumindest die Umkleiden und Toiletten nutzbar sein.
Anders als beim Vereinsheim, bei dem die gesamte Finanzierung in Händen des Vereins lag, hat der VfB beim Kabinentrakt seinen Beitrag durch Arbeitsstunden geleistet: Mittlerweile sei man bei rund 2500 Stunden und damit umgerechnet bei einem eingesparten sechsstelligen Betrag, sagt Rattay. Die Kabinen gehen ins Eigentum des Vereins über, der dann auch für ihren Unterhalt sorgen muss, ähnlich wie bei der Rasenfläche. Die Laufbahn rund ums Stadion gehört dagegen weiterhin der Gemeinde. Auch sie sieht derzeit aus wie aus dem Ei gepellt: Wegen einer Überschwemmung im Juni 2018, bei der das ganze Stadion unter Wasser stand, musste sie professionell gereinigt werden.
Bei der Einweihung am 20. Oktober sind alle Interessierten willkommen, um sich in den neuen Räumen umzusehen und mitzufeiern. aia /Foto: aia